Ratgeber Innentüren: Wissenswertes und Tipps zum Kauf

Was macht die Qualität einer Innentür aus? Wie begründen sich die oft signifikanten Preisunterschiede bei Innentüren? Worauf sollten Sie beim Kauf achten – und welche Tür ist die Richtige für Ihre Zwecke und Ansprüche? Als Holzfachhandel mit Tradition und Erfahrung möchten wir Ihnen gerne weiterhelfen bei diesem komplexen und faszinierenden Bauelement! Um den Rahmen nicht zu sprengen, konzentrieren wir uns auf das „Türblatt“ – den Teil einer Tür, welcher gemeinhin vom Laien mit dem Begriff „Tür“ assoziiert wird (korrekterweise besteht eine Tür noch aus der Zarge sowie den Beschlägen (Drücker, Bänder, Angeln)). Weiterhin sparen wir fürs Erste Glastüren sowie Schiebe- und Funktionstüren noch einmal aus.

Unser Themenüberblick


Innenleben ("Einlage")

Hinter der sichtbaren Oberfläche einer Innentür verbirgt sich ein komplexes Innenleben (die „Einlage“), welches verschiedene Formen annehmen kann und im Folgenden erläutert wird!

Wabeneinlage Aus gestärkter Pappe gebildete Waben stellen das Innenleben dieser für einfachste Zwecke gedachten Türe dar. Kaum belastbar, empfindlich gegen Beschädigungen und ohne nennenswerte Wärme- und Schalldämmung, wird diese Tür im Objektgeschäft (im Wohnraum / bei Sanierungen) eingesetzt, wenn der geringe Preis das alleinige Kriterium darstellt. Gewicht pro m²: 8 Kilogramm.

Röhrenspanstreifen-Einlage Einzelne Streifen aus einer Spanplatte – durchsetzt mit Löchern bzw. „Röhren“ – sind hochkant angeordnet und geben der Innentür Stabilität, allerdings kaum Schall- und Wärmedämmung. Das sparsam eingesetzte Material macht die Tür vergleichsweise leicht: hier sind es 12 kg pro m².

Einlage Röhrenspanplatte Hier ist es eine vollständige Spanplatte, die Verwendung findet (statt einzelner Streifen wie bei der vorher behandelten Einlage). Auch hier führen Röhren zur Material- und Gewichtsminderung. Allerdings haben wir bei dieser Einlage neben einer sehr soliden, haltbaren Konstruktion auch eine kleinere Schall- und Wärmedämmwirkung. Dies kann in vielen Zimmern wie Kinder- oder Schlafzimmer von Interesse sein. Innentüren mit Röhrenspanplatte stellen bei hochwertigen Markentüren im Privatbereich den Standard dar. Da sie nur unwesentlich teurer sind als Innentüren mit Röhrenspanstreifen, empfehlen viele Handwerker und Architekten, auf diesen Türentypen zu setzen. Das Gewicht beträgt etwa 15 kg/m² und vermittelt eine besondere Wertigkeit.

Einlage Vollspanplatte Im Grunde genommen die Steigerung der oben angeführten Türe: noch mehr Gewicht und Stabilität und – theoretisch – noch mehr Schall- und Wärmedämmung. Dieser Einlagentyp findet vorrangig bei Wohnungseingangstüren Verwendung, oder im öffentlichen bzw. Gewerbebereich (Hotels, Schulen, Kasernen, Krankenhäuser etc.): überall dort, wo eine erhöhte Beanspruchung herrscht. Bei einem Gewicht von bis zu 34 Kilogramm pro Quadratmeter kommen in der Regel mind. 3-teiligeTürbänder zum Einsatz.

Innentüren aus Massivholz Im Grunde genommen der Klassiker – und in bestimmten Regionen Deutschlands mit Sinn für das „Rustikale“, Ursprüngliche immer noch sehr beliebt. Jede Massivholztür ist ein Unikat – und die verschiedenen Holzarten entfalten jeweils ihren eigenen Charme. Massivholz besitzt natürlicherweise eine gute Schall- und Wärmedämmwirkung und ist dabei leichter als eine Spanplatte (ca. 13 Kilogramm pro Quadratmeter, abhängig von der Holzart).


Verschiedene Oberflächen

Die verschiedenen Innenleben, wie sie oben behandelt wurden, lassen sich mit unterschiedlichen Oberflächen kombinieren. (Bei der Massivholztür sind Innenleben und Oberfläche in aller Regel identisch). Dies geschieht normaler- und sinnvollerweise passend zur Wertigkeit des Innenlebens.

CPL- und HPL-Oberflächen Dies ist eine klassische Laminat-Beschichtung und gewöhnlicherweise der Mindeststandard für eine Markentür. Wie schon bekannt bei Laminatböden, überzeugen diese Oberflächen durch Robustheit, Pflegeleichtigkeit und eine große Dekorvielfalt. Eine gute Wahl, wenn man z.B. als Familie mit kleinen Kindern eine widerstandsfähige Tür sucht, die dennoch ansprechende Dekore bietet, wie z.B. täuschend echte Holzdekoroberflächen.

Holzfurnier-Oberflächen Wie bei Parkettböden besteht hier die Oberfläche aus einem edlen, dünnen Furnier aus echtem Holz. Eine äußerst exklusive, ansprechende Lösung, welche dank der großen Vielfalt des Werkstoffs Holz sehr von der optischen Wirkung her sehr unterschiedlich sein kann. Ein robuster Lack schützt das Furnier vor Macken und Beschädigungen, kann aber mit der Robustheit von CPL-Oberflächen nicht konkurrieren.

Weißlackoberflächen Die Weißlacktüre erfreut sich seit jeher großer Beliebtheit – ein zeitloser Klassiker unter den Innentüren, der zu vielen Wohnstilen passt. Fräsungen und eingelegte Rahmen können für zusätzliche Raffinesse sorgen. Wer hier auf Markenqualität setzt, erhält widerstandsfähige und wohngesunde Lacke, mehrschichtig aufgetragen und mit der Zarge Ton in Ton.

Massivholz Innentüren aus Massivholz brauchen natürlich keine zusätzliche Oberfläche. Stattdessen wird die Oberfläche des massiven Holzes gebürstet (oder sie bleibt roh). Anschließend wird sie behandelt mit Lacken (transparent, aber auch z.B. mit Weißlack) oder Ölen.


Ratgeber zum Kauf

Wie Sie sich sicherlich vorstellen können, gibt es nicht „die“ beste Innentür. Stattdessen suchen unsere Kunden nach der Tür, welche ideal passt auf die Bedürfnisse – ohne unnötig viel Geld ausgeben zu müssen. Fragen Sie sich selber im Vorfeld, ob Sie eine besondere Schall- oder Wärmedämmung suchen, wie lange die Innentür halten soll und welchen Beanspruchungen sie ausgesetzt sein wird. Haben Sie muntere kleine Kinder und/oder Haustiere? Dann empfiehlt sich eine Tür mit robuster CPL/HPL-Oberfläche. Bei sehr unterschiedlichen Klimabedingungen auf beiden Seiten der Tür, spielen auch Klimaklasse bzw. Standfestigkeit eine Rolle, damit sie sich nicht über die Maßen verzieht. Das Aussehen ist natürlich erst einmal reine Geschmackssache, wobei unsere Türenberater auf Wunsch immer gerne eine Empfehlung abgeben, welcher Stil zu welcher Einrichtung passt. Auch bei den Marken gibt es bei vergleichbaren Spezifikationen aus unserer Warte keine nennenswerten Unterschiede in Hinblick auf Qualität, Verarbeitung und Haltbarkeit. Da liegen die Unterschiede bei den Herstellern eher in den verschiedenen Designs und Stilen.


Infos zu weiteren Themen rund um die Innentür

Standardmaße und Sondergrößen Um für Einheitlichkeit zu sorgen, fertigen alle nennenswerten Hersteller ihre Innentüren in verschiedenen Standardhöhen (gängig: 1985 mm und 2110 mm) und Standardbreiten (610 mm, 735 mm, 860 mm und 985 mm). Für ältere Gebäude mit ungewöhnlichen Maßen sind auch besondere Maße verfügbar. Auch die Fertigung von Türen nach Maß ist kein Problem! Raumhohe Türen wiederum schmücken repräsentative Räume mit hohen Decken oder dienen einfach als besonderer Hingucker.

Vor- und Rückseite mit unterschiedlicher Oberfläche Wenn die Räume zu beiden Seiten der Türe sehr unterschiedlich sind, gibt es bei fast allen Türenherstellern auch die Möglichkeit, die jeweils passende Oberfläche zu wählen, etwa CPL an der einen Seite und Echtholzfurnier bei der anderen.

Stehvermögen, Klimaklasse und „hygrothermische Belastung“ Bei fast allen Innentüren wird Holz verarbeitet, ob als Massivholz oder in Form von Holzspänen. Bekannterweise reagiert Holz auf Schwankungen bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit (es „arbeitet“). In gewissem Maße bereitet dies bei Türen keine Probleme, doch ab einem bestimmten Level verzieht sich eine Tür und funktioniert nicht mehr einwandfrei. Vor allem, wenn auf Vor- und Rückseite einer Tür sehr unterschiedliche Bedingungen herrschen, kann dies problematisch werden! Man spricht hier von der „hygrothermischen Belastung“. Wie gut eine Innentür mit diesen Bedingungen zurechtkommt, lässt sich ablesen bei ihrer „Klimaklasse“. Fragen Sie im Zweifelsfall lieber nach, welche Klimaklasse für Sie in Betracht kommt!

Insgesamt hoffen wir, dass wir Ihnen einige hilfreiche Informationen an die Hand geben konnten zum Thema „Innentüren“. Offene Fragen beantworten wir Ihnen ansonsten gerne! Besuchen Sie uns doch einfach mal in Lübeck, Hamburg oder Rostock.

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